15. September 2017 SITUS GmbH Grundstück + Projekt

Neuer Blickwinkel auf historisches Areal

17 Aussteller kreieren neue Sichtweisen auf das Ludwig Hoffmann Quartier – Zweitägige Kunst-Performance in Berlin-Buch

In modernen Stadtquartieren geht es heutzutage nicht allein um das Thema Wohnen. Wichtig sind ebenso die Ausprägung des urbanen Charakters und zunehmend auch die Affinität zur Kunst. Letzteres zeigt sich in den nächsten beiden Tagen beispielhaft im Ludwig Hoffmann Quartier (LHQ) in Berlin-Buch. Unter dem Titel „Wer wir sind. #48h LHQ“ werden hier von der feierlichen Eröffnung heute 16:00 Uhr bis 17. September auf dem Gelände des Quartiers zahlreiche Kunstprojekte vorgestellt, die ungeachtet aller Unterschiede eins eint: Zusammen kreieren sie einen neuen Blickwinkel auf das Ludwig Hoffmann Quartier.

„Die Ausstellung“, erklärt Andreas Dahlke, LHQ-Alleingesellschafter in seiner Begrüßungsrede, „begeht einen Stilbruch. Sie schafft bewusst einen Gegensatz zum denkmalgeschütztem Kern, der vor hundert Jahren erbautenparkähnlichen Anlage. Die Geradlinigkeit und Nüchternheit der Architektur konkurrieren für 48 Stunden mit der kreativen ‚Unordnung‘ künstlerischer Projekte.“ Anne Kretschmar, Marketingchefin im LHQ ergänzt: „Für genau 48 Stunden entsteht ein neues Spannungsfeld. Der Blickwinkel auf das Ludwig Hoffmann Quartier soll sich bewusst verändern, um Neues zu entdecken. Im Zentrum der Gestaltung steht die Ringstraße im LHQ. Der Ring – gleichsam ein Symbol für die Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft im Quartier sowie für die Zusammengehörigkeit mit dem Ortsteil Buch. Die Besucher der Ausstellung haben die Möglichkeit durch mehrere Workshops am Eröffnungstag Teil des ganzen Projektes zu werden.“

Zur heutigen Ausstellungseröffnung waren auf Einladung von Andreas Dahlke zahlreiche Gäste aus Buch und dem Bezirk Pankow erschienen, darunter viele Bewohner des Ludwig Hoffmann Quartiers, aber auch Vertreter der bezirklichen Politik wie Klaus Mindrup und Gottfried Ludewig und sowie Vertreter aus der Berliner Wirtschaft.

Aussteller

Unter den Ausstellern herrscht gespannte Erwartung, wie ihre künstlerischen Interpretationen von den Besuchern aufgenommen werden. Das gilt auch für Albert Raven aus den Niederlanden, dessen Audioinstallation „Whispering Tree“ zu den Highlights der Ausstellung gehört. Er nennt sie „Auf der Suche nach dem verborgenen Jetzt“, und erklärt: „Die Vergangenheit existiert nicht; nur die Gegenwart. Was wir Vergangenheit nennen, ist nicht etwas von früher, sondern etwas aus der Gegenwart: sie existiert nur durch uns. Wie kann es sein, dass etwas das nicht da ist, so wichtig ist für uns? KOMM NÄHER KOMM NICHT NÄHER ist eine Klanginstallation aus 24 Flüsterbäumen, die alte und neue Klänge vermengen in einer Straße, die gleichzeitig alt und neu zu sein scheint.“ Einen anderen Höhepunkt stellt die visuelle Installation „The DNA of History“ der renommierten Fotografin Sabine von Breunig dar. „Die Transformation eines historisch bedeutsamen Ortes“, sagt sie über ihr Projekt, „ist ein spannender Prozess, der im Ludwig-Hoffman-Quartier ist das kongenial gelungen ist. Meine Arbeit setzt an der Bruchstelle zwischen Alt und Neu an. Ich interessiere mich für die letzten Zeugnisse des Vergangenen. Ich begebe mich auf einen Final Walk, bevor das Neue die Vergangenheit überdeckt. Mit der Projektion meiner Bilder auf die Fassade von Haus 13 gehen wir jetzt den umgekehrten Weg vom Vergangenen zu dem, was sein wird.“

Ludwig Hoffmann Quartier

Die Ausstellung „Wer wir sind. #48h LHQ“ ist nicht die erste Kunstveranstaltung im Ludwig Hoffmann Quartier. Seit Beginn der Arbeiten widmen sich die Projektverantwortlichen auch immer wieder künstlerischen Themen und laden dazu vor allem die Bucher Bevölkerung ein. Darin liegt einer der Gründe, weshalb der Bau des LHQ nahezu von allen in Buch begrüßt wird.

Das ist keine Selbstverständlichkeit, noch dazu bei der Dimension des Ludwig Hoffmann Quartiers. Bei einer Größe des Areals von 28 Hektar und einem Finanzvolumen von fast 300 Millionen Euro ist das LHQ derzeit eines der größten Wohnungsbauvorhaben in Berlin. Bis 2020 entstehen hier rund 900 Wohnungen von denen rund die Hälfte bereits fertiggestellt und bezogen ist. Neben Wohnungen entstehen auf dem Areal auch zahlreiche soziale Einrichtungen. Zwei Schulen und zwei Kindergärten sind bereits in Betrieb. Ein dritter Kindergarten, eine Sporthalle sowie eine Seniorenwohnanlage sind in Planung. Dahlke: „Das Quartier leistet einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Standorts Berlin-Buch, der sich zu einem der zukunftsträchtigsten Ortsteilen der Hauptstadtss entwickelt hat. Durch die hohe Konzentration von Hightech-Arbeitsplätzen steigt hier auch der Bedarf an modernem Wohnraum und attraktiven Lebensbedingungen. Dem entspricht das Ludwig Hoffmann Quartier, das mit seinen attraktiven Wohnungen Menschen anzieht, die in Buch nicht nur arbeiten, sondern auch leben wollen.“