Öffentliche Diskussion über Berliner Wohnungsmarkt mit Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, in Berlin-Buch
Die Situation auf dem Berliner Wohnungsmarkt und Möglichkeiten zur Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum in der deutschen Hauptstadt waren heute Nachmittag Themen der ersten Veranstaltung in der Reihe „Bucher Gespräche“ im Ludwig Hoffmann Quartier (LHQ) in Berlin-Buch. Andreas Dahlke, Alleingesellschafter des Ludwig Hoffmann Quartiers, hatte Katrin Lompscher, Berlins Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Bürgergesellschaft des Bezirks Pankow zu einer öffentlichen Diskussion dieser Fragen eingeladen. Nach seiner Begrüßungsrede und einem Statement der Senatorin fand eine Podiumsdiskussion statt, an der neben Dahlke und Lompscher weiterhin Ulf Heitmann, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft „Bremer Höhe“, Christina Quensel, Geschäftsführerin der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch, und Jörg Lippert, Leiter Technik beim Verband Berlin-Brandenburgischen Wohnungsunternehmen (BBU), teilnahmen.
Schlüsselaufgabe
Im Mittelpunkt der gesamten Veranstaltung standen Fragen zum Verhältnis von öffentlichen und privaten Investoren auf dem Berliner Wohnungsmarkt. „Die Zusammenarbeit zwischen Kommune und privaten Wohnungsbauunternehmen“, betonte Andreas Dahlke in seiner Begrüßungsrede, „ist eine Schlüsselaufgabe zur Lösung der Probleme auf dem Wohnungsmarkt. Im Grunde ist das uns allen bewusst und es wird auch viel darüber gesprochen, allein in der Praxis spiegelt sich dies nicht genügend wider. Das muss sich ändern. Andernfalls wird es nicht gelingen, Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt so zu gestalten, dass auch für Gering- und Durchschnittsverdiener qualitativ ansprechender und bezahlbarer Wohnraum in ausreichender Menge zur Verfügung steht.“
Katrin Lompscher griff das auf und wies auf die Interessenübereinstimmung zwischen öffentlichen und privaten Investoren hin. „Neben einem großen öffentlichen Anteil am Wohnungsbestand braucht Berlin auch einen sehr starken Anteil der privaten Eigentümer und Genossenschaften. Gerade langfristig orientierte Investoren sind an einer vernünftigen Mietenentwicklung und einer stabilen Quartiersentwicklung interessiert. Somit haben sie ähnliche Interessen wie wir und sind wichtige Partner.“
Verantwortungsbewusstsein
In der Diskussion des Podiums und auch bei den Fragen aus dem Publikum ging es immer wieder um die Rolle der Privaten auf dem Berliner Wohnungsmarkt, insbesondere beim Neubau bezahlbaren Wohnraums. Dazu sagte Katrin Lompscher: „Private Vorhabenträger – von Genossenschaften über gemeinwohlorientierte Träger bis zu privatwirtschaftlichen Investoren – leisten einen wesentlichen Beitrag zum dringend benötigtem Wohnungsneubau. Sie sind über das Berliner Modell der kooperativen Baulandentwicklung in die Strategie der sozialen Stadtentwicklung integriert und beteiligen sich zum Beispiel an den Folgekosten ihres Vorhabens, die durch den Ausbau der sozialen und technischen Infrastruktur entstehen.“
Andreas Dahlke bekräftigte: „Beide Seiten müssen aufeinander zugehen, gegenseitige Vorurteile abbauen und gemeinsam Lösungswege suchen. Natürlich wollen private Unternehmen Gewinne erziehen und sich weiter entwickeln, dennoch sind sie durchaus bereit eine gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen.“
Ludwig Hoffmann Quartier
Senatorin Katrin Lompscher hat die Teilnahme an der Podiumsdiskussion genutzt, das Ludwig Hoffmann Quartier zu besichtigen. Vor der Veranstaltung führte sie Andreas Dahlke über das 28 Hektar große Areal, welches mit einem finanziellen Volumen von 280 Millionen Euro zu den größten Stadtquartieren in Berlin gehört. Bis 2020 entstehen dort fast 900 Wohnungen von denen rund die Hälfte bereits fertiggestellt und bezogen sind. Neben Wohnungen entstehen auf dem Areal auch zahlreiche soziale Einrichtungen. Zwei Schulen und zwei Kindergärten sind bereits in Betrieb. Ein dritter Kindergarten, eine Sporthalle sowie eine Seniorenwohnanlage sind in Planung. Um die Einheitlichkeit des Ensembles aus mehr als 30 überwiegend denkmalgeschützten Gebäuden zu wahren, wird ein denkmalpflegerisches Leitkonzept für die Sanierung der Gebäude und zur Wiederherstellung des Parkdenkmals im neoklassizistischen Stil umgesetzt.